10 Fragen, die sich Gründer:innen in spe stellen sollten

Um deine Motivation und Ziele für deine berufliche Entwicklung realistisch und selbstkritisch zu reflektieren, solltest du dir selbst einige Fragen stellen. Im eigenen Interesse solltest du diese Fragen ehrlich beantworten. Die Übung hilft dir dabei, selbst zu erkennen, ob du für die Selbstständigkeit geeignet bist oder nicht.

Selbstreflexion

Warum will ich mich selbstständig machen?

Frustration über die berufliche Situation ist definitiv der falsche Antrieb für eine Existenzgründung. Bist du jedoch von deiner Idee überzeugt und möchtest deiner Leidenschaft folgen, ist dies ein sehr guter Anfang. Das Fehlen von Geschäftsideen hat übrigens noch niemanden davon abgehalten, sich selbstständig zu machen – Unternehmensnachfolgen oder Franchises machen eine Selbstständigkeit auch ohne eine tolle, einzigartige Idee möglich.

Bin ich flexibel und lernwillig?

Nur, wenn du lernst, dich und deine Fähigkeiten weiterzuentwickeln sowie flexibel auf Veränderungen zu reagieren, kannst du auf Dauer erfolgreich sein. Scheitern und Rückschläge sollten dann als lehrreiche Erfahrungen zum Bessermachen angesehen und genutzt werden.

**Bin ich bereit, mehr als 40 Stunden die Woche zu

arbeiten?**

Es heißt leider nicht umsonst, dass man als ­Selbstständige:r selbst und ständig arbeitet. Gerade in der Anfangsphase, wenn du dich einarbeiten und eingewöhnen musst und dir eventuell noch keine Mitarbeiter:innen (oder als Einzelunternehmer:in: keine Mitgründer:innen) zur Seite stehen, wirst du einen deutlich größeren Arbeitsumfang haben. Selbstdisziplin ist dabei genauso wichtig wie das Achtgeben auf dich selbst und das Erkennen deiner Grenzen.

Verfüge ich über Eigenkapital?

Da du dich auch in Monaten mit geringem Einkommen über Wasser halten musst, ist ein finanzieller Puffer neben dem Startkapital unabdingbar. Darüber hinaus besteht immer das Risiko, dass Kund:innen sich mit der Begleichung ihrer Rechnungen Zeit lassen und es dadurch für dich zu finanziellen Engpässen kommt. Um dann nicht in Stress zu geraten, sind eine langfristige, nachhaltige Kalkulation und eine realistische Planung notwendig.

Habe ich meine Finanzen im Griff?

Nimmst du für deine Selbstständigkeit in Kauf, bei geringem Auftragseingang zu sparen und auch über mehrere Monate hinweg deine Lebensweise einzuschränken? Fällt dir das Sparen schwer?

Habe ich mein Zeitmanagement im Griff?

Vielen Selbstständigen macht ihre Arbeit so viel Spaß, dass sie sich regelrecht darin verlieren und sich demzufolge selbst ausbeuten. Setze dir Grenzen und gönne dir einen verdienten Feierabend; diesen solltest du konsequent vor Terminen und Anfragen verteidigen.

Kenne ich mich ausreichend in der Buchhaltung aus?

Ob Kleingewerbe oder GmbH: Buch führen muss nahezu jede:r Unternehmer:in. Je nachdem, welche Rechtsform du wählst und wie viel Umsatz du erzielst, musst du dich mit doppelter Buchführung oder der Einnahmen-Überschussrechnung auskennen. Wenn du über keine entsprechenden Grundkenntnisse verfügst, solltest du dich frühzeitig darum kümmern. Falls du (noch) nicht selbst über diese Kompetenzen verfügst, kannst du je nach Budget eine:n Buchhalter:in einstellen oder die Buchführung per Auftrag an jemanden auslagern.